Richtig Dübeln: Anleitung & Probleme

Richtig dübeln

Leider reicht es häufig nicht aus, einfach ein Loch zu bohren, den Dübel in dieses zu stecken und den Schrank festzuschrauben.

Denn bei einigen Wänden müssen Sie bestimmte Dinge beachten. Der folgende Artikel zeigt, wie Sie einen Dübel bei allen Untergründen passend einsetzen. Denn er ist sozusagen die Verbindung zwischen der Schraube und der Wand. Indem Sie die Schraube hineindrehen, verankert er sich in dem vorhandenen Untergrund und gibt die Last an ihn ab. Dadurch können Sie sogar Möbel wie auch diverse andere Gegenstände an den Wänden Ihres Hauses anbringen.

Den richtigen Dübel wählen

Den richtigen Dübel wählen
Den richtigen Dübel wählen

Im Baumarkt gibt es sehr viele verschiedene Arten von Dübeln, die sich für unterschiedliche Befestigungen eignen.

Daher ist es sehr wichtig, dass Sie die passenden Modelle für den zu bohrenden Untergrund wählen. Sehr praktisch sind in diesem Fall sogenannte Universaldübel. Denn diese eignen sich für unterschiedliche Mauerwerke und Beton. Spezialdübel können dagegen zumeist nur für einen bestimmten Zweck eingesetzt werden. Dafür lassen sie sich in der Regel aber auch einfacher montieren und verfügen über eine höhere Tragkraft. Um herauszufinden, welcher Dübel sich am besten für Ihre Zwecke eignet, müssen Sie zunächst einmal genau wissen, um welche Art Untergrund es sich handelt.

Wenn Sie gegen die Wand klopfen und ein dumpfes Geräusch erklingt, ist hinter der Wand sehr wahrscheinlich ein Hohlraum zu finden. In diesem Fall handelt es sich sehr wahrscheinlich um sogenannte Trockenbauwände. Ein helltöniges Geräusch deutet dagegen auf Dämmplatten hin. Leider lassen sich nicht alle Wandarten so einfach bestimmen. In einigen Fällen ist daher zusätzlich noch eine Probebohrung erforderlich. Wenn hierbei ein hellgrauer und leicht sandiger Staub auftritt, handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Betonwand. Ziegelstein bringt dagegen ein gut erkennbares rotes Bohrmehl hervor.

Maximallast beachten

Wenn Sie die passenden Dübel für Ihre Arbeiten auswählen, müssen Sie unter anderem auch auf die Maximallast achten. Wie hoch diese im jeweiligen Fall ist, können Sie der Verpackung entnehmen oder auf der Internetseite des Herstellers lesen. Wollen Sie ein sehr schweres Möbelstück oder einen anderen schweren Gegenstand aufhängen, können Sie dessen Last auf mehrere Dübel verteilen. Wenn hierfür nicht ausreichend Öffnungen für die Schrauben vorhanden sind, können Sie mit einer speziellen Leiste Abhilfe schaffen.

Diese bringen Sie zuerst mit einigen Dübeln an der Wand an und befestigen erst dann das Möbelstück. Damit die Dübel ihren Zweck erfüllen können, sollten Sie beim Anbringen einen gewissen Mindestabstand einhalten. Auch diesen finden Sie in den meisten Fällen auf der Verpackung.

Passende Schraube wählen

Die meisten erhältlichen Dübelarten funktionieren sehr gut mit vielen Holzschrauben und auch mit den meisten Universalschrauben. Verzichten Sie besser auf Modelle mit Bohrspitze. Denn diese können den Dübel unter Umständen beschädigen oder auch zerstören. Ansonsten ist es sehr wichtig, dass die Schraube ihn komplett durchdringt. Logischerweise muss er dafür einen schmaleren Durchmesser als diese haben, um sie beim Hineindrehen nicht zu zerstören. In den meisten Fällen ist auf der Verpackung aber auch die ideale Schraubengröße angegeben. Einige Dübel können nur mit bestimmten Modellen verwendet werden. Das ist zum Beispiel bei Ausführungen der Fall, die ein Gewinde haben, das in die Wand eingesetzt wird.

  In einem solchen Fall kann normal nur eine sogenannte metrische Schraube, auch Schlossschraube und Maschinenschraube genannt, verwendet werden. Auch hierzu finden Sie alle relevanten Informationen auf der Verpackung der Dübel.

Anleitung zum Dübeln

Es gibt einige Arbeiten, die Sie besser einem Fachmann überlassen sollten. Andere können Sie aber durchaus auch in Eigenregie durchführen, wie zum Beispiel auch das Dübeln. Allerdings sollten Sie dabei die folgenden Schritte befolgen:

1. Schritt: Die Wand nach Kabeln und Rohren absuchen

Wenn Sie die Wände in Ihrer Wohnung nicht selber hochgezogen haben, wissen Sie sehr wahrscheinlich auch nicht, wo in diesen die Kabel und die Rohre verlaufen. Doch bevor Sie mit dem Bohren beginnen, sollten Sie das unbedingt überprüfen. Hierfür können Sie sich im Baumarkt ein Suchgerät oder einen sogenannten Leitungssucher ausleihen. Letztere reagieren sowohl auf Kabel wie auch auf Gas- und Wasserleitungen, die in den meisten Fällen aus Metall bestehen.

2. Schritt: Überprüfen Sie die Wandbeschaffenheit

Wie oben bereits erwähnt wurde, richtet sich die Wahl der passenden Dübel und Bohrer vor allem auch nach der Wandbeschaffenheit. Testen Sie diese nach der beschriebenen Anleitung oder fragen Sie Ihren Vermieter um Rat. Handelt es sich um ein Eigenheim, können Sie auch einen Blick in die Baubeschreibung werfen. Ansonsten besteht nur noch die Möglichkeit, eine Probebohrung durchzuführen. Denn die Farbe des dabei aufkommenden Bohrmehls wie auch der Widerstand können einen Hinweis auf die Beschaffenheit des vorhandenen Untergrunds geben.

3. Schritt: Passenden Dübel und geeignete Schraube auswählen

Wenn Sie ein Laie in diesem Bereich sind, kaufen Sie schnell einen falschen Dübel. Daher sollten Sie vor einem möglichen Kauf unbedingt die Verpackung lesen. Denn dort steht in den meisten Fällen, welche Dübel sich für welche Wände eignen. Zudem wird auch angegeben, welche Schraube in diese passt. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt, den es bei der Wahl eines Dübels zu beachten gilt, ist die maximale Belastbarkeit.

4. Schritt: Anzeichnen

Haben Sie den perfekten Ort für Ihr Regal, Ihren Hängeschrank oder auch für Ihren neuen Flachbildfernseher gefunden, sollten Sie die Punkte für die späteren Bohrungen anzeichnen. Hierbei kann eine Wasserwaage sehr nützlich sein.

5. Schritt: Bohren der Löcher

Nun führen Sie die Bohrungen durch. Bei den meisten Wänden reicht ein normaler Akkubohrschrauber aus. Handelt es sich dagegen um eine sehr harte Wand aus Beton, kann ein Bohrhammer notwendig sein. In beiden Fällen sollten Sie die Bohrstellen mit Kreppband abkleben. Dadurch hat der Bohrer mehr Halt, der gerade auf Fliesen und diversen anderen glatten Oberflächen sehr wichtig ist.

Häufige Probleme bei der Arbeit mit einem Dübel

1. Dübel bricht aus der Wand aus

Wenn Ihnen versehentlich der Dübel aus der Wand bricht, können Sie dieses zum Beispiel mit Gips oder anderen Reparaturmassen auffüllen. Beides können Sie zum selber anrühren oder auch als fertiges Produkt im Baumarkt kaufen. Wenn Sie sie in Eigenregie herstellen wollen, sollten Sie darauf achten, dass sie nicht zu feucht ist. Denn sonst kann sie unter Umständen aus dem Loch laufen. Stecken Sie den Dübel am besten in den frischen Gips, sodass er direkt nach dem Trocknen voll belastet werden kann.

2. Dübel mit Kragen versinkt in der Wand

Wenn sich in der zu bohrenden Wand einige ungeahnte Hohlräume befinden, kann es unter Umständen passieren, dass Ihr Dübel zu tief in diesen versinkt und vielleicht sogar komplett in der Wand verschwindet. Mit normalem Gips und sogenanntem Verbundmörtel können Sie diese Löcher schnell stopfen. Alternativ umwickeln Sie den Dübel mit einer Gipsbinde und stecken diese in die Öffnungen in der Wand. Doch zuvor sollten Sie versuchen, die versunkenen Dübel mit einer Zange aus dem Loch zu ziehen. Denn unter Umständen können Sie sie noch weiterverwenden. Anschließend verschließen Sie das Loch dann noch mit einer geeigneten Spachtelmasse und drücken einen neuen Dübel in diese.

3. Dübel dreht durch

Sollte das Bohrloch etwas zu groß oder auch zu sandig sein, kann es sein, dass der Dübel durchdreht und sich festzieht. Eventuell lässt er sich dann auch nicht mehr wieder entnehmen. Um das Durchdrehen zu verhindern, sollten Sie einen größeren Dübel verwenden. Wenn das Bohrloch sandig ist, verwenden Sie am besten einen Dübel aus weicherem Material, dieser spreizt sich leichter und dreht nicht so schnell durch.

Jörg Wechsler
Autor: Jörg Wechsler

Mein Name ist Jörg. Im Laufe meiner Jugend hat auch mich irgendwann das Handwerk-Fieber gepackt! Seitdem schreibe ich für verschiedene Blogs und Magazine und seit Mitte 2019 auch für Bohrhammerfuchs.

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