So bohren Sie richtig - Anleitung

Richtig bohren

Bohren gehört zu den Arbeiten, die in einem Haushalt am häufigsten vorkommen.

Neben der Auswahl eines geeigneten Gerätes ist es mindestens genauso wichtig, diese Arbeit korrekt durchzuführen. Der folgende Artikel erläutert, was es beim richtig Bohren alles zu beachten gilt und liefert einige nützliche Tipps, die Ihnen die Arbeit deutlich erleichtern.

Anleitung - richtig bohren

1. Schritt: Bohrloch anzeichnen

Bevor Sie mit dem Bohren beginnen, sollten Sie überprüfen, wo in der Wand die Strom- und Wasserleitungen entlanglaufen. Hierfür können Sie sich im Baumarkt ein spezielles Ortungsgerät ausleihen. Stromleitungen verlaufen zumeist in Installationszonen entweder vertikal oder horizontal. Seien Sie vor allem direkt über Steckdosen sehr vorsichtig. Nachdem Sie die Überprüfung abgeschlossen haben, zeichnen Sie an einer passenden Stelle mit einem dicken Bleistift das Bohrloch an.

Ist der Untergrund sehr glatt, wie es zum Beispiel bei Fliesen der Fall ist, sollten Sie die gewünschte Stelle leicht anreißen. Denn dadurch verhindern Sie, dass der Bohrer während des Arbeitens abrutscht. Alternativ sorgen Sie mit einem Streifen Gewebeband direkt über dem Bohrloch für den nötigen Halt.

2. Schritt: Den passenden Bohrer aussuchen

Um die Wandbeschaffenheit zu überprüfen, können Sie eine sogenannte Klopfprobe durchführen. Erkennen Sie hierbei hohle Geräusche, deutet dies auf Rigips hin, der zumeist recht leicht gebohrt werden kann. Ergibt die Klopfprobe dagegen eher dumpfe Töne, handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Massivwand aus beispielsweise Stein oder Beton. Wenn Sie sich noch etwas unsicher sind, können Sie mit einem dünnen Bohrer an einer nicht sichtbaren Stelle eine Probebohrung durchführen. Haben Sie nun erkannt, um welche Wandart es sich handelt, können Sie nun die passende Bohrmaschine wählen.

Ein herkömmliches Modell ohne spezielle Schlagfunktion ist die richtige Wahl bei leicht zu bohrenden Untergründen, wie zum Beispiel Gipskarton, Porenbeton oder die meisten Holzuntergründe. Eine Schlagbohrmaschine wird dagegen bei sehr harten Wänden benötigt (Naturstein oder Ziegel) und ein Bohrhammer kann sogar auch diverse harte Betonuntergründe bohren. Sehr praktisch sind Geräte, die mit einem Akku arbeiten.

Denn diese sind überall einsatzbereit und brauchen dafür keine Steckdose. Ein Modell mit Netzbetrieb muss dagegen nicht immer wieder aufgeladen werden. Somit müssen Sie sich entscheiden, welche Variante Ihnen eher zusagt.

Damit Sie für alle Zwecke auch die passenden Aufsätze zur Hand haben, sollten Sie einen Steinbohrer, einen Holzbohrer und auch einen Metallbohrer besitzen. Hierzu passend werden auch die geeigneten Dübel benötigt. Diese müssen genau zu den Durchmessern der Bohrer passen.

3. Schritt: Bohrlochtiefe im Vorfeld markieren

Die Bohrlochtiefe muss der Länge und dem Durchmesser des Dübels entsprechen. Um diese zu erreichen, sollten Sie die jeweilige Stelle direkt auf dem Bohrer markieren, am besten mit einem gut zu erkennenden, farbigen Klebeband. Einige Geräte verfügen für diese Zwecke über einen verstellbaren Tiefenanschlag.

4. Schritt: Die ideale Standposition wählen

Beim Bohren sollten Sie grundsätzlich immer einen festen und sicheren Stand haben. Stellen Sie sich hierfür mit Ihrer Bohrmaschine in Ihrer Hand möglichst frontal zu den Wänden auf, die Sie bearbeiten wollen. Machen Sie nun einen Ausfallschritt auf diese zu. Hierbei ist es sehr wichtig, dass Rechtshänder diesen mit dem linken Bein und Linkshänder dementsprechend mit dem rechten Bein durchführen. Wenn auch Arbeiten auf einer Leiter anstehen, sollten Sie eine zweite Person um Hilfe bitten.

5. Schritt: Loch bohren

Setzen Sie Ihre Bohrmaschine oder Bohrhammer in einem möglichst exakten rechten Winkel auf die Wände an. Da bei dieser Arbeit immer auch Staub entsteht, sollten Sie im Vorfeld einen geöffneten Briefumschlag unter der Bohrstelle ankleben. Wenn eine zweite Person anwesend ist, kann diese ihn auch mit dem Staubsauger auffangen. Stellen Sie jetzt die sogenannte Drehbohrfunktion ein und achten Sie beim Aufsetzen darauf, dass der Bohrer nun möglichst senkrecht auf den Wänden aufliegt. Denn nur wenn Sie gerade bohren, passt der Dübel später ideal in das Loch.

6. Schritt: Bohrloch reinigen

Damit der Dübel wie auch die Schraube perfekt in das nun erzeugte Bohrloch greifen, muss Letzteres nach dem Bohren gründlich gereinigt und von Staub befreit werden. Hierfür halten Sie ganz einfach einen Staubsauger davor oder verwenden eine kleine Bürste.

7. Schritt: Bohrloch untersuchen und eventuell korrigieren

Nachdem Sie das Bohrloch gereinigt haben, sollten Sie es überprüfen. Stecken Sie hierfür ganz einfach den Dübel, der in ihm platziert werden soll, in die Öffnung. Passt er nicht ganz in diese, müssen Sie noch einmal mit einem etwas größeren Bohrer bohren.

Anwendung

Tipps zum Bohren

Wenn Sie Dübellöcher im Sanitärbereich richtig bohren wollen, sollten Sie eine Bohrmaschine aus der Zwei-Kilogramm-Klasse wählen. Denn diese Geräte eignen sich unter anderem auch für Überkopf-Arbeiten an der Decke. Zudem können Sie Löcher zwischen sechs und vierzehn Millimetern in Betonwände bohren.

Wollen Sie auch Schlitze klopfen und alte Fliesen (mit einem sogenannten Fliesenmeißel) entfernen, sollten Sie einen sehr leistungsstarken Bohrhammer wählen. Für Wand- und Bodendurchbrüche eignen sich dagegen Kombigeräte ab der Fünf-Kilogramm-Klasse.

Tipps

Bei allen Bohrhämmern wird der Flugkolben beschleunigt, indem ein Antriebskolben zwischen den beiden Kolben und einem Zylinder verdichtet. Dadurch wird er dann auf den Schlagbolzen geworfen und das Werkzeug erfährt eine Schlagenergie. Wenn Sie zu starken Druck auf das Gerät ausüben, wird der Aufbau des Luftpolsters gestört und die Arbeitsleitung fällt insgesamt schlechter aus. Versuchen Sie den Hammer also besser nur zu führen und nicht mit möglichst viel Kraft gegen den jeweiligen Untergrund zu drücken.

Zudem stehen bei Arbeiten mit einem solchen Gerät immer die Sicherheit und die damit verbundene körperliche Unversehrtheit an erster Stelle. Schwere Modelle haben mehr Leitung, sind aber für kleinere Bohrlöcher nicht geeignet.

Achten Sie beim Kauf auch unbedingt auf Qualität. Denn ein Bohrhammer kann seinen Zweck auf Dauer nur erfüllen, wenn er hochwertig verarbeitet ist. Nach jeder Verwendung wird er gründlich gereinigt und nach jedem dritten Mal auch eingefettet. Dadurch arbeitet er besser und Sie erhöhen seine Lebensdauer.

Anfänger wie auch Profis sollten beim Bohren immer eine Schutzbrille tragen. Dadurch wird verhindert, dass Splitter in die Augen gelangen. Denn das kann unter Umständen gefährlich werden. Bei sehr lauten Arbeiten macht es zudem auch Sinn, einen Gehörschutz zu tragen.

Jörg Wechsler
Autor: Jörg Wechsler

Mein Name ist Jörg. Im Laufe meiner Jugend hat auch mich irgendwann das Handwerk-Fieber gepackt! Seitdem schreibe ich für verschiedene Blogs und Magazine und seit Mitte 2019 auch für Bohrhammerfuchs.

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