Der PBH 2100 RE gehört zur grünen Heimwerker Linie der Firma Bosch.
Auf den ersten Blick erweckt der zierliche in China gebaute Boschhammer den Eindruck von Spielzeug. Ob er eines ist oder ein ernstzunehmendes Werkzeug, wird unser Test zeigen.
Auf dem Papier bringt er 550 Watt und 1,7 Joule auf den Bohrer und wiegt gerade mal 2,2 kg.
An Bohrwerten gibt Bosch 20 mm in Beton, 13 mm in Stahl und 30 mm in Holz an. Wer die Maschine auch in den zuletzt genannten Werkstoffen nutzen möchte, muss sich ein optionales Standardbohrfutter mit SDS-Schaft kaufen, das gehört nicht zum Lieferumfang. Die SRE Variante hat eines an Bord.
Ins Haus kommt er in einem 385 x 370 x 110 mm (LxHxT) messenden einfachem Kunststoffkoffer. Der macht einen recht vertrauenerweckenden Eindruck. Das Material ist nicht zu dünn und Scharnier und Schnapper wirken solide.
Schneller und werkzeugloser Wechsel des Einsatzwerkzeuges dank SDS-plus |
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Lieferumfang: PBH 2100 RE, Tiefenanschlag, Zusatzhandgriff, Koffer |
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Meißeln, Bohren und Schrauben mit 550 Watt Leistung |
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Problemloses Abschlagen von Fliesen und einfaches Ziehen von Kabelschlitzen |
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Abschaltung der Schlagbewegung, um in Holz & Stahl bohren zu können |
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Im Inneren geht es eher eng zu. Viel was an Bohrer und Co. bekommt man nicht in den Koffer. Auf dem Bild sieht man auch das komplette Zubehör. Außer dem Zusatzgriff mit Tiefenanschlag gibt es beim RE nichts.
Die Bedienungsanleitung ist mittlerweile Bosch üblich sehr knapp bemessen und die eigentliche Bedienung wird nur anhand von Piktogrammen erklärt. An Text sind nur die obligatorischen Sicherheitshinweise vorhanden.
Die Verarbeitung geht für ein Gerät in dieser Preisklasse völlig in Ordnung. Das Gehäuse ist sauber gefertigt und frei von Graten.
Auch die Gummierung ist übergangslos in den glasfaserverstärkten Kunststoff eingelassen.
Der Knickschutz ist zweistufig, stabil und bietet zudem eine Öse. Als Schlüsselanhänger eignet sich der PBH 2100 RE trotzdem nicht.
Ab Werk ist zwar ein hochwertiges Gummikabel verbaut, dieses hat aber nur eine Länge von 2,3 m. Das ist recht kurz und grenzt den Aktionsradius des Boschs ein. Gerade wenn man auf einer Leiter steht, kann das Kabel schon zu kurz sein.
Was uns aber überhaupt nicht gefiel, war die trockene Auslieferung des SDS-Futters. Da gehört ab Werk schon eine Ladung Fett rein.
Zudem wird auf diesen Punkt nur im Anhang der Anleitung mit einem Bild eingegangen. Im vorderen Textbereich zur Inbetriebnahme, wird mit keinem Wort erwähnt, dass die SDS-Aufnahme ab und an gefettet gehört um einen Verschleiß an Futter und Bohrer zu minimieren.
Das mitgelieferte Zubehör, sprich Handgriff mit Tiefenanschlag ist dem Preis angemessen. Kein High-End mit Vibrationsentkopplung und auch die Stange ist nur aus Kunststoff, aber ansonsten okay.
Schön ist die separate Klemmung des Tiefenanschlages mittels Taste.
Und der Tiefenanschlag ist in einer sinnvollen Höhe befestigt, nahe der Bohrerachse aber trotzdem verdeckt er nicht den Funktionswahlschalter.
Die Form des Gehäuses ist im Griffbereich sehr ergonomisch und der Bosch PBH 2100 RE liegt sehr bequem in der Hand. Durch das geringe Gewicht und die gute Balance ist eine einhändige Bedienung kein Problem. Das gefiel uns sehr gut.
Wenn man da was kritisieren will, wäre es der weit hervorstehende Drehrichtungsschalter, der stößt bei der optimalen Position der Hand, nahe der Bohrerachse an den Mittelfinger.
Und der vordere Bereich hätte etwas abgerundeter sein können, damit der Bohrhammer dort bequem gestützt werden kann, so "kneift" er dort etwas.
Greifen lässt er sich auch von kleineren Händen hervorragend recht weit oben am Griff.
Zweihändig ist auch kein Problem, braucht man aber höchstens zum Ansetzen oder bei längeren Arbeiten.
Der Zusatzhandgriff ist obligatorisch dabei und auch bequem von Größe und Form, aber wirklich brauchen tut man ihn bei dem eher schwachen Bosch PBH 2100 RE nicht.
Die Bedienung ist im Grunde wieder typischer Bohrhammerstandard. Ein normales, nicht wechselbares SDS-Futter ist vorhanden. In dem Punkt unterscheiden sich auch die wenigsten Bohrhämmer.
Die sonstigen Bedienelemente im hinteren Bereich des Bosch PBH 2100 RE sind rot abgesetzt und geben keinerlei Rätsel auf.
Über dem Gasgebe-Taster thront der Drehrichtungswahlschieber und im Griff auf Höhe des Tasters sitzt die Verrieglung für den Dauerbetrieb. Diese greift aber nur im Vorwärtsgang. Und das ist wieder ein typischer Schwachpunkt aller Bosch Bohrhämmer, welche keine Drehrichtungswahl über schwenkbare Kohlebürsten besitzen. Im Linkslauf ist die maximale Drehzahl auf ca. 60-70 % limitiert, warum auch immer. Verklemmt mal ein Bohrer im Loch, bekommt man diesen durch Linkslauf schwer bis gar nicht wieder frei, weil es an Leistung fehlt.
Vorne am Getriebe sitzt der etwas stiefmütterlich ausgeführte Wahlschalter für die Funktionen Bohren, Hammerbohren, Meißel ausrichten (Vario Lock) und Stemmen.
Dieser ist recht klein, lässt sich mit Handschuhen nicht gut bedienen und besitzt auch nicht die von den größeren Boschhämmern bekannte Verriegelung. Die rote Markierung ist auch nur kontrastlos aufgedruckt. Wobei man da aber auch wieder den Verkaufspreis im Hinterkopf behalten muss.
Positiv anzumerken ist aber, dass selbst der Bosch PBH 2100 RE als kleinstes grünes Boschhammermodell über ein pneumatisches Schlagwerk und eine Meißelfunktion verfügt. Früher fehlte beides bei den Einsteigergeräten.
Im Praxistest zeigte sich auch im echten Einsatz, dass sich der Griff als sehr bequem erweist und der Bosch PBH 2100 RE im Verhältnis für einen Bohrhammer sehr leise zu Werke geht. Allerdings sind Vibrationen spürbar. Auf dem Papier hat er schon einen höheren Schwingungsemissionwert, als ein Profi Boschhammer mit 3,2 Joule Schlagenergie. Das zeigte sich auch im Einsatz und wurde deutlich schlimmer, je größer der Bohrdurchmesser wurde. Bei dem max. angegebenen Durchmesser für Beton, 20 mm, waren die Vibrationen schon fast extrem, die ganze Maschine zitterte.
Die Maschine erwärmte sich zudem recht schnell, war zwar noch problemlos benutzbar, es ging aber schon in Richtung heiß, wobei wir den eher schwachen Bosch mit unserem Vergleichstest schon ans Limit brachten. Wenn man ihn mit den anderen Maschinen die wir bereits getestet haben und noch testen werden vergleicht, erkennt man schon, dass er für größere Arbeit einfach nicht geeignet ist. Es wird schon für Maschine und Nutzer eine Qual.
Wer sich etwas mit der Materie auskennt, merkt es schon an den Zahlen, eine relativ hohe Schlagzahl im Verhältnis zur Drehzahl, bedeutet immer schlechtere Ergebnisse bei größeren Bohrdurchmessern.
In unserem Test galt es wie immer vier Standardaufgaben in zwei gebräuchlichen Materialien zu absolvieren ohne sonderlich Druck auf die Maschine auszuüben. Sie muss es also im Grunde alleine, durch eigene Kraft schaffen.
Zum einen 8 und 68 mm Löcher in einem Hohlblock und 10 und 20 mm in Beton.
Für die 55 mm tiefen 8 mm Löcher in Leichtbeton brauchte der Bosch PBH 2100 RE im Schnitt (aus vier Messungen) 4,8 Sekunden.
Für die 68 mm mittel Bohrkrone (Anmerkung: Die Maschine ist von Bosch dafür eigentlich nicht gedacht), brauchte er 217 Sekunden (3:37). Zum Vergleich ein von uns getestetes akkubetriebenes Profigerät mit 1,8 Joule brauchte dafür nur 98 Sekunden. Nur um da mal ein Verhältnis zu zeigen.
In Beton waren die Ergebnisse auf ähnlichem Niveau. Für die 110 mm mit einem 10er Bohrer brauchte der Bosch im Mittel 18,8 Sekunden. Für die 20 mm waren es schon 76 Sekunden (1:17).
Wir haben es gemerkt, mit den beiden "Extremaufgaben" war der Bosch PBH 2100 RE einfach überfordert. Wer solche Aufgaben auf dem Plan hat, sollte sich auf jeden Fall ein größeres Modell aus der grünen Boschreihe aussuchen.
Kurz gesagt: Für den Preis nicht schlecht.
Klar der Anwender muss Abstriche bei der Leistung und Bedienung im Kauf nehmen, dafür bekommt er aber eine leichte und bequeme Maschine mit 3 Jahren Garantie (Nach Registrierung) von einem renommierten Hersteller, die für kleinere Aufgaben im Haushalt völlig ausreicht.
Dass man mit 1,7 Joule Schlagenerige in einem Einsteigergerät nichts reißen kann, sollte klar sein, deswegen sehen wir die Ergebnisse des Vergleichstestes jetzt nicht wirklich als schlecht an. Der Bosch PBH 2100 RE ist halt eine eher preiswerte und schwache Maschine und für solche Aufgaben einfach nicht gedacht.
Von daher gibt es als echte Kritikpunkte nur das trockene SDS-Futter, das kurze Kabel, der kleine Funktionswahlschalter und die Vibrationen. Wenn man diese in Kauf nimmt, bekommt man einen brauchbaren Bohrhammer.
Neben einigen anderen Hobbys und Interessen, hat mich seit Frühjahr 2010 die Leidenschaft am Holzwerken gepackt. Dazu setze ich neben vielen Handwerkzeugen auch diverse Maschinen vornehmlich der Firma Festool ein. Blog: michael-hild.blogspot.de
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